Vom 11. bis 13. Oktober reiste eine Delegation aus Strausberg nach München, um an einem Lehrgang des JKA München teilzunehmen. Der Lehrgang wurde von dem weltbekannten Karatetrainer Tatsuya Naka aus Japan geleitet.
Wer ist Tatsuya Naka?
Tatsuya Naka ist ein weltbekannter Karatetrainer und hochrangiger Instruktor der Japan Karate Association (JKA). Geboren in Tokio, begann er bereits in jungen Jahren mit Karate und entwickelte sich schnell zu einem herausragenden Kämpfer und Trainer. Naka ist bekannt für seine exzellente Technik und seine Fähigkeit, traditionelle Karate-Prinzipien mit moderner Methodik zu verbinden. Neben seiner Tätigkeit als Trainer ist er auch als Schauspieler aktiv und spielte Hauptrollen in Karate-Filmen wie Kuro Obi, die weltweit Aufmerksamkeit erregten.
Lehrgangsinhalte
Die Lehrgangsinhalte waren sehr vielfältig. Die Grundidee bestand darin, den Teilnehmern zu vermitteln, wie sie ihr eigenes Training auch ohne Partner gestalten und dabei schrittweise ein höheres Level durch verschiedene Techniken und immer tiefere Details erreichen können. In einer Theorieeinheit wurde das Konzept “Shin-Gi-Tai” und dessen Auswirkungen auf Training, Einstellung und Technik besprochen.
Exkurs: Was bedeutet das Shin-Gi-Tai-Konzept?
Das Shin-Gi-Tai-Konzept stammt aus den japanischen Kampfkünsten und bedeutet „Geist-Technik-Körper“. Es beschreibt die drei fundamentalen Elemente, die ein Kampfkünstler entwickeln muss. „Shin“ steht für den Geist und umfasst mentale Stärke, Ruhe und Konzentration – Fähigkeiten, die helfen, unter Druck klar zu denken und Emotionen zu kontrollieren. „Gi“ bezeichnet die Technik, also die Fähigkeit, Bewegungen präzise und effektiv auszuführen. Gut entwickelte Technik ist entscheidend, um Kraft gezielt und effizient einzusetzen. „Tai“ steht für den Körper und schließt körperliche Stärke, Flexibilität und Ausdauer ein, die für eine korrekte und verletzungsfreie Ausführung der Techniken notwendig sind. Shin-Gi-Tai betont das Zusammenspiel dieser drei Elemente, da sie sich gegenseitig ergänzen. Nur wenn Geist, Technik und Körper im Einklang sind, kann ein Kampfkünstler sein volles Potenzial entfalten.
Lehrgangsinhalte – Fortsetzung
Nach der Theorieeinheit ging es in den Nachmittagseineiten um die Katas Meikyo, Jion und Heian Sandan, die in Verbindung mit dem Shin-Gi-Tai-Konzept und dem Eigentraining trainiert wurden. Zum Abschluss gab es noch Bunkai- und Kihon-Übungen sowie Drills, die das Raumgefühl und die Geschwindigkeit verbesserten. Diese Übungen waren so aufgebaut, dass sie langsam begannen, um sich einzuarbeiten, und dann nach und nach in ein höheres Tempo übergingen.
Nach dem Lehrgang, der übrigens bereits zum 15. Mal stattfand, organisierte der austragende Verein eine kleine Feier für alle Teilnehmer. Rund 80 Personen folgten der Einladung zur chinesischen Sichuan-Küche und genossen in einem gemütlichen Ambiente in der Münchner Innenstadt die Gelegenheit zum Austausch und Netzwerken.
Am Sonntagvormittag nutzten wir die Zeit, um ein paar Elemente des Trainings zu wiederholen und machten anschließend einen Kurztrip in die Münchner Innenstadt, um den Marienplatz zu besuchen. Dieser war aufgrund des gleichzeitig stattfindenden Münchner Marathons nur teilweise zugänglich.
Alles in allem war es ein erfolgreicher Lehrgang, und wir freuen uns auf eine Wiederholung im Jahr 2026. Vielen Dank an das Team des JKA München und an Peter Almritter!